Scharzhofberger
Der Mythos lebt!
Der Scharzhofberg liegt südlich der Mittelmosel und des Rheingaus und gilt als der kühlste Spitzenweinberg an der Saar. Der über 300 Meter hohe, hinter dem Scharzhof gelegene Hang gleicht einem mächtigen Wall, dessen Boden größtenteils aus grauem Ton- und Siltschiefer aus dem Devon besteht. Der Scharzhofberg ist ein Musterbeispiel für nördliche Weinberge, wie sie die Römer seit Mitte des dritten Jahrhunderts entlang der Flusstäler anlegten.
Seine Weine zeichnen sich durch ihre ausgewiesene Feinheit und Zartheit aus, die im deutlichen Gegensatz zu dem wettergepeitschten Berg stehen. Die kalten Winde vom Hunsrück fegen regelmäßig über den Berg hinweg und verschaffen den Reben eine gute Belüftung. Die extremen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht werden von dem hohen, stark verwitterten Schieferanteil des Bodens ausgeglichen, der die Sonnenwärme tagsüber speichert und sie nachts an die Reben wieder abgibt.
Steckbrief
Gesamtfläche | 28,1 Hektar, von denen 6,3 Hektar zu den Bischöflichen Weingütern Trier gehören |
Höhe | 200–290 Meter ü. d. M. |
Ausrichtung | Süd bis Südsüdost |
Neigung | 30–60 % |
Boden | Vielfach zu feinen Schieferplättchen verwitterter Ton- und Siltschiefer von grauer bis rötlicher Farbe aus dem Devon, am Fuß des Hanges hoher Feinerdeanteil und höhere Bodenmächtigkeit mit leicht verbessertem Wasserspeichervermögen, im Oberboden teilweise etwas Lösslehm |
Besonderheiten | Der Scharzhofberger liegt in einem Seitental der Saar östlich von Wiltingen und südwestlich von Oberemmel. Mit Ausnahme einiger am Fuß des Hanges gelegenen Parzellen ist die Lage sehr windoffen. Aus diesen Gründen ist das Kleinklima hier etwas kühler als in Rebflächen in der Umgebung. |
Weintyp | Enorm subtile, durch den Schiefer geprägte Kabinette und Spätlesen aller Geschmacksrichtungen, die sich mit zunehmendem Alter ausdrucksstark und edel entwickeln; hochwertige Crulage zur Erzeugung von edelsüßen Prädikatsweinen und Trockenbeerenauslesen mit nahezu unendlichem Reifpotential |