Der 2013er – nervenaufreibend mit gutem Ende
Der Vegetationsverlauf im Jahr 2013 war durch viele Verzögerungen geprägt. Der Winter war sehr lang, das Frühjahr fühlte sich noch bis in den Mai hinein winterlich an, weil es lange grau und kalt war. Das Frühjahr war außerdem durch überdurchschnittlich hohe Niederschläge geprägt.
Der Austrieb beim Riesling verzögerte sich bis in die letzte Dekade des Aprils in Abhängigkeit der geographischen Lage der Weinbergsparzellen an Mosel, Saar und Ruwer.
Die Blüte begann vor diesem Hintergrund erst gegen Ende Juni (2003 teils bereits Ende Mai!), zog sich bis tief in den Juli und lag bis zu drei Wochen nach dem langjährigen Mittel der vergangenen 30 Jahre – sehr außergewöhnlich und eher wie in einigen Jahren in den 1950ern und 1960ern.
Die gegen Ende Juni wiederum eintretende feucht-kühle und dunkle Witterung mit teils deutlichen Verrieselungen hatte große Auswirkungen auf die Erntemenge. Von Unwettern mit Starkregen und Hagel waren die Bischöflichen Weingüter Trier und der Weinbau der Friedrich-Wilhelm-Gymnasium GbR in 2013 im Verhältnis zu den Vorjahren weniger betroffen – lediglich im Anbaugebiet Ruwer mussten durch einen Hagelschlag beträchtliche Verluste und Schäden auf etwa 3,5 Hektar in Kauf genommen werden.
Durch eine äußerst günstige Witterung mit viel Licht und Wärme im Juli und August sowie bis weit in die zweite Hälfte des August ausreichender Feuchtigkeit in den Böden holten die Reben – vor allem der Riesling – den Rückstand in der Vegetation deutlich auf, so dass wir uns auf eine etwa 10 Tage spätere als im Durchschnitt der vergangenen 15 Jahre beginnende Rieslinglese einstellten.
Die Rieslinglese begann an der Mosel Mitte Oktober und dauerte bis in den November an. Die Kombination von Feuchtigkeit und warmen Oktober sorgte für eine schnelle Ausbreitung der Edelfäule Botrytis. Dadurch wurde die Erntemenge nochmal erheblich reduziert, vor allem beim Riesling. Durch eine selektive Lese und das Sortieren der Trauben konnten wir ein Qualitätsspektrum bis zur Auslese erzeugen. Unser Durchschnittsertrag lag bei 35hl/ha im Gegensatz zu den durchschnittlichen 65 hl/ha.
Die Ernte war nervenaufreibend. Sie fiel qualitativ gut, allerdings quantitativ extrem klein aus. Inzwischen sind wir aber sehr froh mit dem Ergebnis und haben uns damit arrangiert, Ihnen in diesem Jahr eine wesentlich kleinere, dafür feine Auswahl anbieten zu können. Dafür handelt es sich um charmante, fruchtbetonte, mineralische Rieslingweine, die herrlich schlank mit moderatem Alkohol und klassischer Eleganz ausgestattet sind. Gerade die fruchtigen Kabinettweine zelebrieren diese nur in unserer Region mögliche Stilistik.